Natürlich sind die Löwenkinder nicht allein. Sie treten mit dem Chor der Georg-Friedrich-Händel-Schule und dem Berliner Konzertchor sowie dem Orchester des Konzertchors auf. Es dirigiert der Chef des Konzertchors, Jan Olberg. Er und seine Frau Nori arbeiten seit Jahren erfolgreich daran, aus den Löwenkindern eine Gemeinschaft zu formen, die über alle ethnischen und sozialen Barrieren hinweg die Liebe zur Musik und zum Singen, vereint.

Und dieser Erfolg war hörens -und sehenswert: das Weihnachtsoratorium von J.S.Bach. Obgleich die Chorprobe am 8.12. noch Befürchtungen aufkommen ließ, daß alles wie gedacht funktionieren würde, wurde die Aufführung selbst in der ausverkauften Kleinen Philharmonie ein richtiger Triumph für alle Mitwirkenden. Unter der Stabführung von Jan Olberg wirkten die Musiker und Sänger als musikalische Einheit, um das große Werk des Meisters zur Geltung zu bringen.

„Jauchzet, frohlocket. Auf, preiset die Tage…“ so waren die Chöre, die Solisten und das Orchester – in dem übrigens unser Lionsfreund Dr. Uwe Mehlitz eine beachtliche Solopartie mit der Querflöte absolvierte – festlich gestimmt.

Als nach zwei Stunden, Pause inklusive, das Weihnachtsoratorium mit der 6.Kantate endete, wollte der Beifall kein Ende nehmen. Jan Olberg forderte die Zuschauer auf, auch etwas beizutragen, und so sangen Alle das Weihnachtslied „Oh, du fröhliche, oh du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit“. Auch jene Zuschauer, die ganz offenbar keinen abendländisch christlichen Hintergrund hatten, sangen mit: ein wunderbarer Beweis für die integrative Kraft der Musik.

Die Löwenkinder, befreit von der Aufregung und Anspannung, lärmten fröhlich in der Garderobe und ließen sich die Lebkuchen und Getränke schmecken. Ein denkwürdiger Tag ging zu Ende.

Text: K. Ruhl
Fotos: D. Buseck