Unser Lionstreffen am 22.07.2020

war nicht nur ungemein informativ – sondern auch über die Maßen lehrreich!

Begonnen hat der Abend mit einem Treffen in den Räumen von WORKS gGmbH. WORKS ist eine gemeinnützige GmbH, die in Kooperation mit dem Kunstgewerbe-Museum ein vom Senat Berlin gefördertes Flüchtlingsprojekt zum Thema Mode initiiert hat. Empfangen wurden wir von dem Projektleiter Inas Harub und dem WORKS-Leiter Parham Afshar.

Herr Inas Haroub ist ausgebildeter Kostüm-Designer. Im Rahmen des für 9 Monate laufenden Projektes für Immigranten vermittelt er den Kursteilnehmern seine Kenntnisse und leitet sie für ein eigenständiges Modedesign an. Durch den Kurs sollen die Teilnehmer die Möglichkeit erhalten für sich selbst festzustellen, ob sie eine weitergehende Ausbildung als Kostümdesigner ins Auge fassen sollten – oder ob diese Branche nicht für sie selbst geeignet ist. Aus dem seit Februar 2020 laufenden Projekt haben sich schon ca. 50% der ehemaligen Kursteilnehmer verabschiedet – aber die im Kurs verbliebenen Immigranten haben wirklich wahre Mode-Kunstwerke kreiert, die wir in den Räumen von WORKS besichtigen konnten.

Durch Herrn Inas Harub wie auch durch Herrn Parham Afshar wurde uns vermittelt, welche Lerninhalte bei dem Mode-Projekt an die Teilnehmer weitergegeben werden. Dieses ist zuerst einmal die kreative Idee zu einem Kleidungsstück, dann die zeichnerische Darstellung des gewollten Modedesigns, nachfolgend die Herstellung eines Schnittmusters und zu guter Letzt auch noch die Näharbeit zur Herstellung des kreativ entwickelten Modells. Der Kostüm-Designer Inas Harub gab an, dass es für einen Kostüm-Designer notwendig ist, mindestens in einem der 3 Bereiche, nämlich Zeichnen, Zuschneiden oder Nähen, ein eigenes Talent mitzubringen.

Als positiv gesehen haben wir, dass für die Herstellung von neuen Modellen vorrangig alte bzw. vorhandene Kleidungsstücke genutzt werden, was man ja unbedingt als nachhaltig bezeichnen kann.

Ein ganz wichtiger Nebeneffekt dieses Projektes ist, dass die Teilnehmer im Rahmen des Kurses auch noch Deutsch lernen!

Das Projekt soll abschließen mit einer eigenen Modenschau, die für Januar 2021 vorgesehen ist. Im Rahmen dieser Modenschau kann jeder Kursteilnehmer seine Mode-Kreationen vorführen und auf Nachfrage hat die Projektleitung angegeben, dass jeder Kursteilnehmer ca. 10 Kleidungsstücke während der Modenschau vorstellen wird.

Für die Zeit nach dem Mode-Projekt bedarf es dann noch einer Weitervermittlung der Kursteilnehmen, damit die gewonnenen Grundkenntnisse letztendlich auch zu einer abgeschlossenen Berufsausbildung führen. Angedacht sind hierfür die Modeakademie für Geflüchtete oder auch der Lette-Verein.

Nach so viel kreativem Input wollten wir ganz entspannt in einem nahegelegenen Restaurant ein keines Abendessen einnehmen. Die Plätze im Restaurant waren bestellt und so nahmen wir an, dass unserem lukullischen Mahl nun nichts mehr im Wege stehen würde – weit gefehlt! Bei der Frage nach der Speisenkarte wurde von Kellnern auf die QR-Karte gezeigt, die überall auf den Tischen verteilt waren. Ob es wohl daran lag, dass wir die „falsche“ Generation sind, wenn wir ohne Handy oder vielmehr ohne Smartphones wagen ins Restaurant zu gehen? Dank unserem Lions-Freund Thomas Bendig, der nicht nur ein Smartphone dabei hatte, sondern zum Glück auch noch eine QR-App im Handy hatte, war es uns dann immerhin möglich, eine Essensbestellung aufzugeben.

Wir haben gelernt wie hilflos man ohne QR-App ist, aber dieses Lokal wird mit Sicherheit auch nicht unser Lieblings-Restaurant!

Ein ungemein spannender, informativer und besonders lehrreicher Abend ging zu Ende, nachdem die Sonne schon untergegangen war. Glücklich und beschwingt konnten dann alle nach Hause gehen.

Text: D. Buseck

Fotos: Th. Schaath

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