Online Stammtisch am 24. Februar 2021

Stammtisch - mit Eigenversorgung, weil online, versteht sich – und mit interessanten Einblicken in das Kreativitätsumfeld einer Hochschule, denn das war unser Ausflug zu Studierenden, die auch nur online miteinander proben können.

Den heutigen Stammtischabend zu gestalten sei ja schon etwas fordernd gewesen, ließ Präsident Peter uns wissen, es sei wohl ein „Flautentag“,denn zum einen sei das Angebot aktuell an sich nicht so groß und zum anderen bei genauerem Hinsehen auch nicht so wirklich verfügbar, doch interessant war es dann trotzdem.

Die Stachelschweine spielten schon wieder und auch Udo Jürgens Musical „Ich war noch niemals in New York“ werde in München aufgeführt; es bewege sich was, doch meist natürlich noch online.

Notgedrungen auch bei seinen Studierenden, die an einer technisch ausgerichteten Hochschule als Wahlpflichtfach „Schöne Künste“ belegen, sich mit dem amerikanischen Literaturnobelpreisträger Eugene O’Neill auseinandersetzen und mit 99 anderen in einem großen Chor singen könnten – einzig in Europa, Studium Generale halt.

In die Erarbeitung O’Neills „Eines langen Tages Reise in die Nacht“ durch die Studierenden, die sich ja auch in diesem Semester bislang nur online via Zoom sahen, konnten wir dann auch hineinschnuppern. Wohl keine leichte Kost an sich und durch Doppelbesetzung jeder Figur war es zumindest für mich nicht ganz leicht, zu folgen.

Als kleines Schmankerl zum Abschied erfuhren wir dann noch von Goethes Regeln für Schauspieler, die er in seiner Zeit als Leiter des Weimarer Hoftheaters verfaßte; in §91 heißt es:
Hierbei versteht sich von selbst, dass diese Regeln vorzüglich alsdann beobachtet werden, wenn man edle, würdige Charaktere vorzustellen hat. Dagegen gibt es Charaktere, die dieser Würde entgegengesetzt sind, z.B. die bäurischen, tölpischen etc. Diese wird man nur desto besser ausdrücken, wenn man mit Kunst und Bewusstsein das Gegenteil vom Anständigen tut, jedoch dabei immer bedenkt, dass es eine nachahmende Erscheinung und keine platte Wirklichkeit sein soll“. (HA XII, S.699) Quelle http://vorlesungencarlb.com/archive/G/Goethe%20-%20Regeln%20f%C3%BCr%20Schauspieler%20.pdf

Text: Th. Schaath

 

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