Das 1. Präsenztreffen

für das Lions-Jahr 2020/2021 fand statt am 08. Juli 2020 – und nun endlich wieder im Grand Hyatt Berlin, mit der persönlichen Anwesenheit unserer Lions-Freunde!

Zur Einhaltung der CORONA-bedingten Abstandsregeln saßen wir alle sehr weit auseinander, was so gar nicht unseren emotionalen Bedürfnissen entsprach. Es ist ein wirkliches Glück, dass wir Lions-Freunde uns untereinander alle sehr gut verstehen, sodass sich auch keiner durch die fehlende Nähe zurückgesetzt fühlte.

Das Präsidentschaftsjahr von Prof. Dr. Peter P. Pachl steht ganz deutlich unter dem Motto „Kunst und Kultur“. Somit stand natürlich auch das 1. Präsenztreffen unter dem Motto „Kunst“ – und dieses wurde uns in ganz spezieller Weise präsentiert: Von Prof. Dr. Peter P. Pachl wurde geführt ein Interview mit Herrn Heinz Dieter Sense zum Thema „Kunst und Möglichkeiten“. Das von Lions-Freund Prof. Dr. Peter P. Pachl bestens vorbereitete Interview mit den präzisen Fragen an Herrn Sense hat uns alle in den Bann gezogen. Eine wirklich gelungene Veranstaltungs-Form.

Herr Heinz Dieter Sense ist aktuell wieder tätig als Geschäftsführer der Bayreuther Festspiele GmbH, wozu er für die erkrankte Katharina Wagner bestellt wurde. Wie Herr Sense berichtete, hatte er im Alter von 74 Jahren beschlossen, nur noch als Berater tätig sein zu wollen. Aber dann „rief“ Bayreuth nach ihm, wo er vor mehreren Jahren schon einmal als kaufmännischer Leiter tätig war.

Herr Sense informierte uns über das geplante Live-Konzert in Bayreuth, welches noch in diesem Monat stattfinden soll. Das Live-Konzert muss aber CORONA-bedingt ohne Publikum stattfinden und wird daher nur über das Radio übertragen. Dazu kann man nur sagen: schade!

Herr Sense erzählte sehr anschaulich über die verschiedenen Stationen seines Lebens, wie z.B. aus seiner Zeit bei der Hamburger Staatsoper, mit dem damaligen Intendanten Rolf Liebermann. Unter Rolf Liebermann wurden die Verträge noch mit Handschlag gemacht, woran sich auch alle hielten, nicht zuletzt, weil Rolf Liebermann eine großartige Persönlichkeit war.

Im Gegensatz zu den Verträgen mit Handschlag, werden heute die Verträge durch Juristen erarbeitet, was nach Angabe von Herrn Sense das Leben nicht einfacher macht!

Auch berichtete Herr Sense von der Regiezeit des Herrn Götz Friedrich in Berlin und den wirtschaftlichen Folgen der Wende für die Kunst, bzw. für die Opern und Theater in Berlin.

Ein besonderes Thema war noch die europaweit gültige Lärmschutzverordnung und deren Auswirkungen. Herr Sense berichtete von einem Treffen der europäischen Opernhaus-Führer, in dessen Rahmen auch das Thema Lärmschutz besprochen wurde. Auf die deutsche Frage, wie denn andere mit der Lärmschutzverordnung umgehen würden, gab es von den nichtdeutschen Gesprächsteilnehmern nur fragende Gesichter und die Antwort des Leiters der Pariser Oper: „Musik ist doch kein Lärm“. So unterschiedlich können Lärmschutzverordnungen interpretiert werden!

Zu der aktuellen CORONA-Situation hat Herr Sense berichtet, dass in Salzburg ständig gespielt wird und zwar Elektra mit vollem Orchester. Für die Musiker gibt es eine CORONA-Testung alle 3 Tage. Auf diese Weise versuchen die Philharmoniker herauszufinden, wie in Zukunft mit CORONA umgegangen werden kann und zwar für einen Spielplan mit Publikum.

Ein nicht unwesentlicher Punkt vom dem Herr Sense berichtete war seine Feststellung, dass es in den letzten Jahren einen immer stärkeren Facharbeitermangel gibt. Es fehlen die Bühnenarbeiter, Beleuchter, etc. Offensichtlich haben die Theater- und Opernhäuser das gleiche Problem wie Handwerksunternehmen!

Anschließend zu dem von Lions-Freund Prof. Dr. Peter P. Pachl geführten Interview mit Herrn Sense gab es noch eine lebhafte Diskussion und viele Fragen von den Lions-Freunden an Herr Sense. Es gab so viele spannende Themen, dass diese gar nicht alle in dem vorliegenden Bericht aufgenommen werden können.

Die Kunst und Kultur hat alle Lions-Freunde einen ganzen Abend in Beschlag genommen und dieses wurde auch gerne angenommen, da wir ja alle z.Z. auf Theater und Oper verzichten müssen. In der Hoffnung, dass diese CORONA-bedingten Einschränkungen baldmöglichst ein Ende finden können, sind wir, beglückt durch viele neue Kunst-Informationen, dann nach Hause gegangen.

Das wir endlich wieder einmal einen Präsenzabend mit Lions-Freunden durchführen konnten, hat uns beglückt.

Text: D. Buseck

Fotos: Th. Schaath

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