Bei wunderschönem Sonnenwetter

fand unser Präsenztreffen am 09. Mai 2018 statt, sodass es nicht verwunderlich war, dass auch die fast vollständig erschienene Mitgliederschaft des Clubs mit viel Sonne im Herzen kam.

Nach den allgemeinen Informationen über anstehende Termine sowie Terminvorbereitungen für spezielle Aktivitäten wurde ganz besonders geehrt unser Lionsfreund Prof. Peter P. Pachl. Anlass zu den Glückwünschen für Peter Pachl war nicht nur sein Geburtstag, sondern auch seine vor kurzem stattgefundene Vermählung.

 

Nachdem wir uns kulinarisch gestärkt hatten, wurde der Referent des Abends Herr Wolfgang Grasnick begrüßt und vorgestellt. Thema des abendlichen Vortrages waren die psychischen Erkrankungen in Bezug auf die gegebene Arbeitswelt.

Wolfgang Grasnick ist Geschäftsführer der Union sozialer Einrichtungen (USE), welche in Gesellschaftsform einer gemeinnützigen GmbH fungiert.

Anhand von Grafiken stellte Herr Grasnick die Einheit von Körper und Seele dar sowie die Notwendigkeit der Ausgeglichenheit von Anspannung und Entspannung, welche auch innerhalb der Arbeitswelt gegeben sein muss. Bei fehlendem Ausgleich manifestieren sich ansonsten die negativ wirkenden Einflussfaktoren über Leidensdruck zu Funktionseinschränkungen und letztendlich zu Erkrankungen der Psyche.

Schon heute sind 1/3 aller Erkrankungen in Deutschland auf psychische Erkrankungen zurückzuführen, wobei es sich bei Frauen häufiger als bei Männern in Depressionen äußert.

Die Arbeitsunfähigkeit begründet sich vielfach aufgrund von sozialer und kulturell bedingter Stresssituationen, wie z.B. der Erwartungshaltung einer ständigen Erreichbarkeit.

Durch den erheblichen Anstieg der psychischen Erkrankungen nimmt auch die Frühberentung zu. Z.B. lag 1993 die Frühberentung noch bei 15,4% wegen psychischer Erkrankungen. Im Jahre 2014 lag die Frühberentung wegen psychischer Erkrankungen schon bei 43,1%. Das Durchschnittalter einer Frühberentung beträgt 43 Jahre.

Der Anstieg der psychischen Erkrankungen hat selbstverständlich eine starke Auswirkung auf die Arbeitswelt. Die Ausfalltage bei psychischen Erkrankungen betrug im Jahre 2001 noch 33,6 Mio. Tage – im Jahre 2011 waren dieses schon 59,2 Mio. Tage.

Es ist davon auszugehen, dass der Anstieg der psychischen Erkrankungen noch weiter fortschreitet, sodass erwartet wird, dass kurzfristig mehr als 50% aller Erkrankungen auf eine psychische Dysfunktion begründet sein werden.

 

Für die Betreuung, wie auch für die Nachbetreuung psychisch Erkrankter, ist Berlin sehr gut aufgestellt. Dieses gilt auch für den Fall, dass nach einer psychischen Erkrankung der Betroffene nicht mehr in die Arbeitswelt integrierbar ist. Dieses ist der Fall, wenn die Arbeitsleistung unter 3 Stunden pro Tag liegt.

Für die Nachbetreuung von psychischen Erkrankungen gibt es Einrichtungen wie die USE. Die USE hat 360 Angestellte, welche z.T. für die Betreuung psychisch Kranker zu Verfügung stehen und z.T. gleichberechtigte Mitarbeiter parallel zu den psychisch erkrankten Menschen sind. Innerhalb der USE wie auch über die USE vermittelte handwerkliche Arbeitsplätze stehen für die psychisch Erkrankten zur Verfügung.

Betreut werden aktuell über die USE 1.021 Menschen.

Durch die Betreuung psychisch Erkrankter von Seiten der USE soll über einen Mindestzeitraum von 2 Jahren der Betroffene wieder in die Lage versetzt werden, sein Arbeitsleben selbständig gestalten zu können.

 

Text: D. Buseck
Fotos: Th. Schaath

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